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L08-2026 | 3 Tage, vom 06. März bis 08. März 2026

Merkwürdigerweise sind Künstler:innen erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts zu einem poetischen Thema geworden. Das ist eben die Zeit, in der sich ein allgemeiner Begriff von ›Ästhetik‹ herausbildet, wozu wiederum passt, dass nun allmählich auch die Dichter:innen zu den Künstler:innen gerechnet werden, was zuvor nur für Maler, Bildhauer und Musiker der Fall gewesen war.
Den Auftakt in der deutschsprachigen Literatur bildet Johann Wolfgang Goethes klassizistisches Drama Torquato Tasso um das tragische Schicksal des italienischen Renaissance-Epikers. Sehr schnell wird diese thematische Innovation im Kreis der Romantiker:innen aufgegriffen, deren Erzähltexte häufig Maler:innen und Komponist:innen ins Zentrum rücken. Seit dem frühen 19. Jahrhundert sind Künstler – mit den je spezifischen Problemen ihres besonderen Metiers – aus der Dichtung jedenfalls nicht mehr wegzudenken. Auffällig ist jedoch, dass gerade in der Literatur der Gegenwart vielfach Künstler im Vordergrund stehen, weil sich die Konflikte der aktuellen Lebenswelt an ihnen offenbar besonders gut zur Darstellung bringen lassen.
Der Kurs untersucht an repräsentativen Beispielen, wie sich das Thema ›Künstler‹ über die Zeiten hinweg verändert hat und wie immer wieder neue poetische Lösungen für solche Stoffe gefunden wurden. – Diskutiert werden folgende Werke:

1) Johann Wolfgang Goethe: Torquato Tasso. Ein Schauspiel (1790)
2) Wilhelm Heinrich Wackenroder: Das merkwürdige musikalische Leben des Tonsetzers Joseph Berglinger (1797 – im Rahmen von Wackenroder/Tieck: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders)
3) E.T.A. Hoffmann: Signor Formica (1821 – im Rahmen von Die Serapionsbrüder, Band IV)
4) Albrecht von Heinemann: Der goldene Käfig (1957 – exemplarisch für die DDR-Literatur über Friedrich Hebbel; der Text wird zur Verfügung gestellt)
5) Christa Wolf: Kein Ort. Nirgends (1979 – exemplarisch für die DDR-Literatur über eine fiktive Begegnung zwischen Heinrich von Kleist und Karoline von Günderrode)
6) Martin Walser: Ein liebender Mann (2008 – über Goethes Altmänner-Liebe zu Ulrike von Levetzow)
7) Klaus Modick: Konzert ohne Dichter (2015 – über die zerbrechende Freundschaft zwischen Heinrich Vogeler und Rainer Maria Rilke)
8) Wolf Haas: Wackelkontakt (2025 – mit poetologischen Anspielungen auf den Vexierbild-Künstler M. C. Escher)


Informationen zu Kursgebühr und Ermäßigungen

Das Seminarentgelt beinhaltet den Unterricht, Vollverpflegung sowie Unterbringung im Einzelzimmer. Bei Unterbringung im Doppelzimmer erhalten Sie einen Nachlass von 15 € pro Nacht.
In speziell gekennzeichneten Kursen können Teilnehmende in einer finanziell schwierigen Lebenssituation aus dem Teilhabefonds unterstützt werden, damit eine Kursteilnahme möglich wird. Wenn Sie die Idee unseres Teilhabefonds unterstützen möchten, dann haben Sie unter dem folgenden Link die Möglichkeit zu spenden.
Mehr Informationen: www.teilhabefonds.de
Ermäßigte Preise können von Schüler:innen, Studierenden, Azubis, FSJler:innen sowie Leistungsempfänger:innen von Arbeitslosengeld I, Bürgergeld oder Grundsicherung gegen einen entsprechenden Nachweis in Anspruch genommen werden.
Mitglieder des Bundesverbandes junger Autoren und Autorinnen e.V. können im Fachbereich Literatur & Medien die ermäßigte Kursgebühr in Anspruch nehmen.
Die Kopie des Mitgliedsausweises muss der Anmeldung beiliegen.
Wir empfehlen den Abschluss einer Seminarrücktrittsversicherung bei einem Anbieter Ihrer Wahl.
Bitte überprüfen Sie Ihre persönliche Situation und nutzen Sie die Förderprogramme der Bundesregierung und der Bundesländer.
Mehr Informationen: www.nordkolleg.de/fachbereiche/lassen-sie-ihre-fortbildung-foerdern

Zeiten

Dauer 3 Tage
Startdatum 06. Mär 2026 18:00 Uhr
Enddatum 08. Mär 2026 13:00 Uhr
Anreise ab 06. Mär 2026

Kosten

Kursgebühr 215,00 €
Kursgebühr ermäßigt * 160,00 €
Übernachtung u. Verpflegung EZ 166,80 €

Teilnahme

Teilnehmende 5
Max. TN 15
Min. TN 8
Anmeldeschluss 15. Feb 2026 23:59Uhr
Zur Online-Anmeldung Registration

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