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Sie war 26 Jahre lang Dozentin für Finnisch bei uns am Nordkolleg, doch nun hat sich Kerstin Poschmann dazu entschieden, ihre Dozententätigkeit zu beenden und sich anderen Aufgaben zu widmen. Elisabeth Friedrich und Hanno Frick vom Fachbereich Sprachen & Kommunikation schwelgen in Erinnerungen und richten ihre persönlichen Abschiedsworte an Kerstin: 

Elisabeths und mein Start im Nordkolleg fanden in großem zeitlichen Abstand statt - eines galt aber in beiden Fällen: Kerstin als DIE Institution für die Finnisch-Kurse war schon lange vor uns da! Keine andere unserer Lehrkräfte für Sprachen kann auf eine so reiche Erfahrung hier im Haus zurückblicken. Für uns beide ist es immer ein gutes Gefühl gewesen, sie in den zahllosen Gruppen als Dozentin zu wissen. Was soll schon passieren - Kerstin ist ja da, und das auf allen erdenklichen Niveaustufen, vom »blutigen« Neueinstieg bis zu Finnisch XXXVI: ruhig, zugewandt, kompetent, verlässlich, sympathisch und mit leisem Humor. Kerstins Enkel, ihre Töchter und ihr Mann können sich glücklich schätzen, in Zukunft mehr Zeit mit ihr zu haben. Wir beide schauten uns zunächst betreten an, als wir von ihrem geplanten Abschied erfuhren. Jedoch hatten wir Glück: Eine tolle Nachfolgerin hat sich gefunden.
Wir sind von Herzen dankbar für die wunderbaren gemeinsamen Jahre, wünschen das Beste für die Zukunft und freuen uns darüber, dass wir auch ohne festgelegte Termine miteinander verbunden sein werden.

Du bist und bleibst unser »always invited guest«. Kiitos, Kerstin!
Elisabeth & Hanno


 

Das Abschieds-Interview mit Kerstin Poschmann

Du warst 26 Jahre lang bei uns Dozentin für Finnisch. Wie kamst Du eigentlich zum Nordkolleg?
Damals hatte ich eine Privatschülerin für Finnisch, die am Nordkolleg Dänisch-Kurse belegte. Sie machte mich auf das Nordkolleg aufmerksam, ehe ich mich aber bewerben konnte, bekam ich vom Nordkolleg ein Angebot, dort als Dozentin zu beginnen.

Was hat Dich dazu bewegt, Deine Dozententätigkeit am Nordkolleg zu beenden?
Nach den vielen Jahren dachte ich, es sei Zeit, flexibler zu werden und mich nicht ein Jahr im Voraus auf Kurstermine festzulegen, zumal mein Mann seit einigen Jahren in Rente ist.

Wenn Du auf die Jahre der Zusammenarbeit zurückblickst, gibt es da etwas, das Du lieber anders gemacht hättest?
Spontan fällt mir da nichts ein, wenn ich einen Kurs hatte, war ich immer ganz für die Teilnehmer da.

Woran wirst Du Dich gerne zurückerinnern? Was wirst Du von Deiner Arbeit am Nordkolleg vermissen?
Besonders gern erinnere ich mich an die vielen motivierten Teilnehmer, die jedes Jahr mindestens einmal wiederkehrten. Da sind Freundschaften entstanden, ich denke aber nicht, dass ich sie künftig vermissen muss. Viele davon werden bestehen bleiben, auch ohne Kurs.
Aber das ganze Ambiente von Umgebung, Park, netten Mitarbeitern, hervorragender Küche und der Möglichkeit, sich ganz auf den Kurs zu konzentrieren, wird mir fehlen.

Gab es auch etwas, das Dir nicht gefallen hat, und wenn ja, was war es?
Nein.

Was war die größte Herausforderung als Dozentin?
Es kam vor, dass sich Kursteilnehmer falsch eingeschätzt hatten, was ihr Niveau betraf oder dass die Interessen und Erwartungen sehr breit gestreut waren: Lieber mehr sprechen und spontane Themen, lieber mehr Grammatik und Wortschatzaufbau, möglichst ohne Überraschungen beispielsweise. Da immer allen gerecht zu werden und alle einzufangen, ist eine pädagogische Herausforderung. Die hohe Anzahl der »Wiederholungstäter« spricht aber dafür, dass mir das meist gelang.

Wie würdest Du das Nordkolleg in drei Worten beschreiben?
Engagiertes, faszinierendes Komplettpaket für Kursteilnehmer.

Gibt es etwas typisch Finnisches am Nordkolleg?
Hier ist an erster Stelle das Mölkkyspiel zu nennen, das für manche zum wichtigen Abendprogramm zählt. Es gibt aber auch den Baum finnischer Apfelsorten und natürlich die Sauna.

Wie wird Dein Alltag in Zukunft aussehen?
Ich habe eine große Familie, viele Enkelkinder, einen großen Gemüse- und Blumengarten, Langeweile kann da kaum aufkommen.

Was wünschst Du Dir für Deine Zukunft?
Mal die Zeitung lesen zu können, ohne überwiegend Negatives, Trauriges, Erschreckendes zu erfahren.

Gibt es noch etwas, das Du uns mitteilen möchtest?
Ich möchte den »Nordkollegen« für das gute Zusammenwirken danken und meiner Nachfolgerin Ulrike Richter-Vapaatalo wünschen, dass die bisherigen Kursteilnehmer die Chance wahrnehmen, fundiert und auf neue Art von ihr betreut zu werden.