"Verbrechen und Sprache" - Die 10. Tagung zu Literatur und Recht
L16-2019 | 3 Tage, vom 13. September bis 15. September 2019
Seit 2001 veranstaltet das Nordkolleg alle zwei Jahre die von Prof. Dr. Hermann Weber begründete Tagung rund um den ebenso spannenden wie unerschöpflichen Themenkreis »Literatur und Recht«.
2019 jährt sich die Tagung, die längst zu einem festen Anziehungspunkt für Juristen und Literaten aus der gesamten Bundesrepublik geworden ist, zum zehnten Mal.
Die Jubiläumsveranstaltung mit dem Thema »Verbrechen und Sprache« - findet erstmals in Zusammenarbeit und mit der Unterstützung des Deutschen PEN Zentrum Deutschland statt.
Ganz in Webers Sinn, konnten auch diesmal namhafte Wissenschaftler, Praktiker und Literaten gewonnen werden, um das Themenfeld Recht, Sprache, Kunst und Literatur mit neuen Ein- und Ansichten zu bereichern und zu aktuellen Themen Stellung zu nehmen. Eine Gruppe von Studentinnen und Studenten der Universität Erlangen wird die Tagung mitgestalten und beleben.
Zu Beginn zeigt ein Vortrag der Präsidentin des Deutschen PEN-Zentrums, Regula Venske, das Tagungsthema auf: »Sprache als Verbrechen – die Unterdrückung von Literatur und der Kampf des PEN für die Freiheit des Worts.«
Der Schriftsteller, Stilkritiker und Strafrechtler Prof. Dr. Tonio Walter von der Universität Regensburg, geht das Thema von einer gänzlich anderen Seite an. Sein Vortragstitel lautet »Das Verbrechen in der Sprache des Gesetzes«.
Mit »Roher Sprache« beschäftigt sich Dr. Mustafa Temmuz Oglakçioglu von der Universität Erlangen.
»Das wird man doch wohl noch sagen dürfen - Die Sanktionierung von Sprechakten im Zeitalter einerverrohenden Kommunikationskultur« - lautet sein Votragstitel.
Blasphemie, Hate Speech und Cyber-Mobbing - Sprache kann als Angriff auf Anstand und Sitte in den Bereich der Kriminalität überschwappen.
Gigi Deppe, Leiterin der ARD-Rechtsredaktion/Hörfunk in Karlsruhe, gehört zu den wenigen Juristinnen, die sich in der täglichen Praxis juristischen, verfassungsrechtlichen und kriminalistischen Themen als Printautorin, Fernsehmacherin und Hörfunkreporterin gewidmet haben. Ihr Vortrag »Recht, Bild, Sprache« schöpft aus jahrelanger Erfahrung.
Prof. Dr. Rupprecht Podszun wird neueste Forschungsergebnisse im Spannungsfeld von Literatur und Recht präsentieren und dabei zeigen, wie man auf literarisch fesselnde Weise über Recht sprechen kann. Er forscht und lehrt zu Kartell- und Wettbewerbsrecht [Schwerpunkt Medien und Internet] sowie Rechtsfragen des Theaters an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Für seine mitreißende Vortragskunst wurde er mehrfach ausgezeichnet und erhielt 2015 den Michael-Althen-Preis der FAZ für kritische Feuilleton-Essays.
Prof. Dr. Hermann Weber wird das Leben und Werk des französichen Dichterjuristen Georg Rodenbach nachzeichnen.
Die Rendsburger Tradition der Verquickung von Recht, Literatur und Musik setzt Burghard Kreft, Vorsitzender Richter am Bundesarbeitsgericht im Ruhestand, fort. Wohnhaft in der Bach-Region Thüringen, hat er sich mit den arbeitsrechtlichen Verwicklungen des großen Thomas-Kantors auseinandergesetzt. Für seine musikalisch-juristische »Tour d'Horizon« zieht das Nordkolleg einen Abend lang in die Rendsburger Christkirche, um Johann Sebastian Bach als Justizobjekt bei Orgelklang und Gesang näherzukommen.
In Lesung und Gespräch geben die Autorinnen Esmahan Aykol und Uta-Maria Heim schließlich Auskunft über ihren Weg der dichterischen Annäherung an Justiz, Verbrechen und Strafe. Esmahan Aykol arbeitete während ihres Jurastudiums als Journalistin für verschiedene türkische Zeitungen und Radiosender bevor sie sich dem Verbrechen schreibend zuwandte: Ihre in Istanbul angesiedelten Krimis um die Protagonistin »Kati Hirschel« sind im Diogenes Verlag erschienen.
Uta-Maria Heim nähert sich dem Verbrechen über ihre Sprache. Mit ihrem Krimi »Das Rattenprinzip« gewann sie den Deutschen Krimipreis 1992. Inzwischen hat sie eine Reihe von hochgelobten Kriminalromanen vorgelegt, die durch ihre teils verzwickten Erzählstrukturen die traditionellen Krimitechniken ausweiten. Als Hörspieldramaturgin und Autorin hat sie ihren eigenen Weg vom Verbrechen zur Sprache gefunden.
Die Tagungsleitung liegt in den Händen von Britta Lange, Martin Roeber und Christoph Schmitz-Scholemann.
Zusatzinformationen
Die 10. Tagung zu Literatur und Recht
Informationen zu Kursgebühr und Ermäßigungen
Das Seminarentgelt beinhaltet den Unterricht, Vollverpflegung sowie Unterbringung im Doppelzimmer. Die Unterbringung im Einzelzimmer ist gegen Zuzahlung von 15 € pro Nacht möglich. Ermäßigte Preise können von Schülern, Studenten, Azubis, FSJlern, Mitgliedern des PEN-Zentrum sowie Leistungsempfängern von Arbeitslosengeld I oder II gegen einen entsprechenden Nachweis in Anspruch genommen werden.
Mitglieder des Bundesverbandes junger Autoren und Autorinnen e.V. können im Fachbereich Literatur & Medien die ermäßigte Kursgebühr in Anspruch nehmen.
Die Kopie des Mitgliedsausweises muss der Anmeldung beiliegen.
Wir empfehlen den Abschluss einer Seminarrücktrittsversicherung bei einem Anbieter Ihrer Wahl.
Bitte überprüfen Sie Ihre persönliche Situation und nutzen Sie die Förderprogramme der Bundesregierung und der Bundesländer.
Mehr Informationen: www.nordkolleg.de/fachbereiche/lassen-sie-ihre-fortbildung-foerdern